Ein
Directory Catalog dient zum Vorhalten von Adressen für die Notes Clients,
die nicht Bestandteil des primären Domino Directory sind.
In diesem Blogeintrag geht es um die
Einrichtung eines "Condensed Directory Catalog" (deutsche Varainte:
Verzeichnis-Katalog).
Ein guter Anwendungsfall ist zum Beispiel
das folgende Scenario: Die Mitarbeiter sollen neben den internen Adressen
auch direkt beim Schreiben einer E-Mail weitere externe Adressen im "An"-Feld
aus einer Liste wählen können.
Die externen Adressen sind in Form von
Personen-Dokumenten über verschiedene Domino Directories verteilt (z.B.
aus Gründen der einfacheren Verwaltung, verschiedene Domains und Zuständigkeiten
usw.).
Ziel ist es all diese zusätzlichen Adressen
den Mitarbeitern an einem zentralen Punkt zur Verfügung zu stellen.
Ein praktikabler Weg führt hier über
einen Condensed Directory Catalog.
Dieser wird in Form einer eigenen Datenbank
angelegt und über einen eigens dafür vorgesehenen Domino Task (der Directory
Cataloger) mit den Adressen aus einer Menge von Domino Directories befüllt.
Der Directory Catalog wird dann auf
die Clients repliziert und dort verwendet, womit sämtliche Adressen auch
im Offline-Modus zur Verfügung stehen. Als Nebeneffekt erfolgt eine schnelle
automatische Vervollständigung und Aufbau der Vorschlagsliste bei Eingabe
der E-Mail Adresse in einer Mail (da Adressen lokal).
Nun zum Vorgehen bei der Einrichtung:
1. Anlegen eines neuen Directory Catalogs
von der Schablone "dircat5.ntf" (mit Volltextindex):
Hinweis: Der Titel der Datenbank wird
später als Eintrag bei den verfügbaren Adressbüchern im Dialog zur Adressauswahl
erscheinen.
2. Konfiguration des Directory Catalog:
Folgende Punkte sind dabei zu beachten:
Wenn auch Mail-Verteiler bzw. Gruppen
genutzt werden sollen, ist es erforderlich ein zusätzliches Feld "Members"
mit zu den zusätzlichen Feldern aufzunehmen.
Dadurch werden auch die Mitglieder der
Gruppen in den Directory Catalog übernommen und eine Client-seitige Auflösung
der Ziel-Adressen wird möglich.
Eine Server-seitige Gruppenauflösung
ist bei dem hier beschriebenen Ansatz nicht vorgesehen und allgemein werden
Server-seitige Condensed Directory Catalogs auch seit der Domino Version
8.5.2 nicht mehr unterstützt.
Soll Server-seitig ein Adress-Lookup
stattfinden (z.B. wenn weitere Dinge, wie Autorisierung abgewickelt werden
sollen), ist ein Extended Directory Catalog das Mittel der Wahl.
In einer Umgebung mit mehreren Servern
sollte der Directory Cataloger Task nur auf einem Server aktiv werden.
Ansonsten können Replikationskonflikte entstehen.
In der Konfiguration ist der entsprechende
Server zu hinterlegen (im Screenshot Feld "Restrict aggregation to
this server").
3. Aktivierung des Directory Cataloger
Task über den Domino Administrator:
Für den ersten Lauf des Tasks bzw. wenn
der Directory Catalog neu aufgebaut wird kann der Task auch manuell gestartet
werden mit
load dircat dircat.nsf
auf der Server Konsole oder ohne Angabe
der Datenbank um den Task auf Dauer zu starten.
4. Automatisches Verteilen des Directory
Catalog an die Clients:
Die geschieht mit Hilfe eines Desktop-Einstellung-Dokuments.
Wenn die Einstellung dann mittels einer
Policy an die Clients verteilt wurde, wird automatisch bei der nächsten
Anmeldung eines Benutzers eine neue lokale Replik des Directory Catalog
angelegt.
Hinweis: Bei der Aggregation der Personendokumente
in den Katalog ist darauf zu achten, dass diese nur berücksichigt werden,
wenn ein Benutzername angegeben ist. Ansonsten werden die betreffenden
Dokuemten nicht mit übernommen.