CentOS
6 ist für mich eine rundherum
gelungene Distribution. In Zusammenhang mit IBM-Software, wie z. B. IBM
Domino, gefällt mir besonders die Kombination aus "fast" offiziell
vom Hersteller unterstützter Plattform und kostenloser Benutzung für beliebig
viele Server. Gerade wenn man ständig neue VMs erstellt zum Testen, für
Demos usw., die man aber auch nach Monaten und Jahren noch nutzen können
möchte, müsste man sonst für andere Betriebssystemlizenzen sehr viel Geld
ausgeben. Nur "fast" weil es (binär-)kompatibel zum RedHat Enterprise
Linux (RHEL) ist, das IBM offiziell als Betriebssystem für IBM Notes, IBM
Sametime, IBM Connections usw. unterstützt.
Eine kleine Einschränkung ist aber,
dass die Paketbibliotheken (Repositories), die direkt zu CentOS gehören,
relativ klein sind zu anderen Linux-Distributionen. Kürzlich hatte ich
auf einem Gentoo-Linux ein kleines Hilfsprogramm gesehen (htop), das mir
auf Anhieb gefiel. Heute wollte ich auf eine mit NTFS formatierte, externe
Festplatte zugreifen. Beides geht nicht mit den Paketen aus den Standard-Repositories.
Aber glücklicherweise gibt es da was von Ratio... RepoForge
(vormals RPMForge), einem weiteren
Repository, das sich leicht einbinden
lässt.
Bei zusätzlichen Repositories gibt es
ein prinzipielles Problem: Was ist, wenn die Pakete und/oder Versionen
enthalten, die mit denen aus den Standard-Repositories konkurrieren? Bei
RepoForge sollte das kaum auftreten, aber wenn man sich trotzdem etwas
absichern möchte, kann man das mit dem yum-priorities-Plug-in
tun. Hier die notwendigen Schritte in aller Kürze für CentOS 6:
- im Terminalfenster
yum install yum-plugin-priorities - prüfen von /etc/yum/pluginconf.d/priorities.conf: enthält die Datei enabled=1 im Abschnitt main?
- in allen Dateien in /etc/yum.repos.d/ Prioritäten eintragen, also priority=n in allen Abschnitten eintragen, wobei ich für die Basis-Pakete in CentOS-Base.repo 1 bzw. 2 vergebe, in CentOS-Vault.repo 3 bis 7 (aufsteigend zu den älteren Versionen hin), in CentOS-Media.repo die 8 und in CentOS-Debuginfo.repo die 9.
Jetzt kann man das RepoForge-Repository
hinzufügen:
- Je nach Plattform: 32-bit (i686):
wget http://pkgs.repoforge.org/rpmf...
bzw. 64-bit (x86_64):
wget http://pkgs.repoforge.org/rpmf...
oder einfach:
wget http://pkgs.repoforge.org/rpmf... -m`.rpm - Signatur-Schlüssel holen:
rpm --import http://apt.sw.be/RPM-GPG-KEY.d... - Paket überprüfen:
rpm -K rpmforge-release-0.5.3-1.el6.rf.*.rpm
Ergebnis sollte etwa so aussehen:
rpmforge-release-0.5.3-1.el6.rf.i686.rpm: (sha1) dsa sha1 md5 gpg OK - und installieren:
rpm -i rpmforge-release-0.5.3-1.el6.rf.*.rpm - in /etc/yum.repos.d/rpmforge.repo Prioritäten eintragen, also priority=n in allen Abschnitten eintragen (ich verwende 10 bis 12 von oben nach unten)
Und zum Test kann man jetzt htop installieren:
- einmalig die Yum-Caches säubern:
yum clean all - htop installieren:
yum install htop - und schließlich ausführen:
htop - für die NTFS-Unterstützung
installiere ich ntfs-3g:
yum install ntfs-3g