Die letzten zweieinhalb Tage waren wir auf der Engage-Konferenz, die dieses Jahr in Rotterdam an Board der ss Rotterdam stattfand. Es herrschte eine gespannte Aufbruchstimmung, die durch im letzten Jahr geschlossene Partnerschaft zwischen der IBM und HCL befeuert wurde. HCL sprüht geradezu vor neuen Ideen und nutzte die Gelegenheit, die Meinung der versammelten Community zu einigen dieser Ideen einzuholen.
Jährlich ein Major-Release
Ein bereits greifbares Ergebnis der im letzten Jahr durchgeführten Domino 2025 Jams ist die Umstellung auf ein jährliches Major-Release. Domino Version 10 wird dieses Jahr veröffentlicht werden. Neben sehr vielen Detailverbesserungen rückt mit diesem Release der Aspekt der Anwendungsentwicklung unter IBM Notes und Domino wieder stärker in den Vordergrund. An dieser Stelle soll besonders die Integration von node.js hervorgehoben werden: Damit erschließt sich eine unvorstellbare Menge von neuen Möglichkeiten.
Wer genauer wissen will, was sonst noch alles in der Version 10 enthalten sein wird, kann an einem Webcast in englischer Sprache heute um 16:00 Uhr teilnehmen: Registrierung zum Webcast: V10 Roadmap: What's new in Mail, Chat, and Verse on Premises?
Domino Version 11 ist für 2019 angekündigt. Diese Version wird Angebote haben, die sich an den "Citizen Developer" wenden. Das Paradigma dahinter wird auch als "No Code" betitelt. Die Idee ist, dass Fachabteilungen einfache Anwendungen selbst erstellen können, ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Auf der Engage hat HCL das Ziel formuliert, dass solche Anwendungen, sofern sie an die Grenzen des Konzepts stoßen sollten, von erfahrenen Entwicklern weiter geführt werden können. Trotzdem soll der "Citizen Developer" nach einem solchen Schritt in der Lage sein, sich die Definitionen zumindest anzuschauen. Idealerweise sollen sie auch weiter bearbeitbar bleiben. Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieses Konzept in die Praxis umsetzen lässt.
Notes Anwendungen auf dem iPad
Notes-Anwendungen auf einem iPad benutzen zu können, war eines der am meisten diskutierten Themen auf der Engage. Das faszinierende am dem Konzept ist, dass diese Anwendungen dazu nicht angepasst werden müssen. Natürlich wird es Einschränkungen geben. So wird es zum Beispiel nicht möglich sein, die Mail-Datenbank zu öffnen. Weil es diverse andere Möglichkeiten mit dem Traveler-Server und IBM Verse gibt, Mails zu bearbeiten, ist dieses keine große Einschränkung.
Es wird diverse Erweiterungen für LotusScript geben, um z.B. auf die Kamera oder die Geoposition des iPads zuzugreifen. Mit diesen Ergänzungen können eine ganze Reihe von bestehenden Notes-Anwendungen mit geringstem Aufwand für den mobilen Einsatz erweitert werden.
Im Einzelfall wird zu prüfen sein, ob es sinnvoller ist, im Rahmen der Anwendungs-Modernisierung eine Web-Anwendung zu erstellen oder eine Notes-Client-Anwendung um eine wenige neue Fähigkeiten zu ergänzen. Bei dieser Entscheidung wird auch eine Rolle spielen, dass zunächst erst einmal nur das iPad unterstützt wird. Android-Tablets sollen erst 2019 folgen. Smartphones sind aufgrund des deutlichen anderen Formfaktors deutlich schwieriger umzusetzen. Wann also Notes Anwendung direkt auf dem iPhone oder Android-Handys geöffnet werden können, ist noch nicht absehbar.
Die erste geschlossene Beta für das iPad wird im Juni dieses Jahres starten und im Juli oder August wird es eine öffentliche Beta geben. Interessierte können sich für das iPad Design Partner Programm anmelden. Das fertige Produkt soll dieses Jahr verfügbar sein.
Das Produkt wird direkt von HCL angeboten und wird für Kunden mit aktiver Wartung für IBM Notes und Domino kostenlos sein.