Worum geht es in der Ankündigung der IBM?
Den Kunden, die schon Lizenzen für Notes und Domino haben, bietet IBM an, ihre Anwendungen in die Cloud zu verschieben. So sollen Kosten gespart werden (wenn man die bisherige Hardware nicht mehr verwendet und besser noch, keine neue anschaffen muss), man benötige weniger (Administrations-)Know-How im eigenen Haus und könne von der im Allgemeinen besseren Flexibilität und Skalierbarkeit in der Cloud profitieren.
Aus meiner Sicht könnte das tatsächlich für einige Bestandskunden interessant werden, aber das hängt dann natürlich von den besonderen Umständen des Einzelfalls ab. Denn normalerweise gibt es die Hardware schon, ist das Know-How bereits vorhanden und die Lösungen sind auf den vorhandenen, meistens recht stabilen Bedarf hin dimensioniert.
Nur wenn Hardware ausgetauscht werden müsste, die Know-How-Träger, also Domino-Administratoren, nicht mehr verfügbar wären oder sich die Last auf die Server signifikant erhöhen oder sehr schwankend wäre, würde es sich aus meiner Sicht für Bestandskunden lohnen, in die Cloud zu gehen.
Zumal die ganzen Beschränkungen noch nicht bekannt sind, die sich aus der standardisierten Umgebung bei der IBM ergeben werden. Anders als jeder Kunde für sich selbst auf den eigenen Servern, wird IBM in der Cloud sehr viele Vorgaben machen, die die vorhandenen Möglichkeiten eines Domino-Servers, die Integration in andere Systeme usw. beschränken werden.
Etwas ganz anderes gilt für Neukunden: Sie müssten in den meisten Fällen neue Hardware beschaffen und Domino-Administratoren finden oder ausbilden. Hier wird es für mich richtig spannend. Ob es hier wohl auch kombinierte Angebote geben wird, die Lizenz und Cloud-Dienstleistung vereinen? Wahrscheinlich doch, aber wir werden sehen...
Oder für Bestandskunden, wenn z. B. eine getrennte Domino-Infrastruktur aufgebaut werden soll, wie etwa für ein Extranet (benutzt heute überhaupt noch jemand diesen Begriff?), wenn also Kunden, Partner und/oder Lieferanten direkt in die Prozesse eingebunden werden sollen und das Unternehmen sonst einen Server bei einem Provider aufstellen würde.
Oder für Dienstleister wie uns, die für Noch-Nicht-Domino-Kunden "nur" eine oder zwei Anwendungen zur Verfügung stellen möchten.
Ich harre gespannt der Dinge und Diskussionen, die da noch kommen werden...